Ausstreifbeutel
Ein Ileostoma entsteht bei einem chirurgischen Eingriff, bei dem ein Stück des Dünndarms durch die Bauchwand geleitet und an die Haut angenäht wird, um eine Öffnung zu schaffen, durch die der Darminhalt ausgeschieden werden kann. Dies wird normalerweise durchgeführt, wenn ein Teil des Dünndarms entfernt werden musste oder nicht mehr funktionsfähig ist:
- bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- bei Darmkrebs oder anderen Krebserkrankungen im Bauchbereich
- bei Verletzungen und nach Unfällen
Ausstreifbeutel haben eine unten liegende Öffnung und werden mehrmals am Tag entleert.Sie kommen bei allen Stomata zum Einsatz, bei denen der Stuhl den Dickdarm nicht oder nur kurz passiert. Dadurch fehlt ein Teil der Dickdarmfunktion und der Stuhl kann nicht mehr ausreichend eingedickt werden. Typischerweise kommen Ausstreibeutel daher bei Ileostomien oder an oberen Dickdarmabschnitten angelegten Stomata zum Einsatz. Häufig sind Ausstreifbeutel daher unter dem Namen Ileostomiebeutel bekannt.
Die wesentlich größere Ausscheidungsmenge bei Ileostomien kann nicht durch einen geschlossenen Stomabeutel aufgefangen werden. Die Austreifbeutel werden mehrmals täglich entleert, da ein Ileostoma zudem auch kontinuierlich auscheidet. Die Öffnung am unteren Ende ist breit, so dass sie nicht verstopfen kann und die Entleerung schnell möglich ist. Ganz wichtig: Die Auscheidungen am Ileostoma sind durch die im Stuhl vorhandenen Verdauungssekrete sehr aggressiv, so dass die Stomaplatte und der Hautschutz optimal an Ihre Verhältnisse angepasst werden muss. Sollten Sie gereizte Haut oder Schmerzen haben, helfen Ihnen unsere Stomaschwestern gern in einem Online-Erstgespäch!
Während des Tragens bleiben die Beutel verschlossen. Es gibt Klammern und Klettverschlüsse. Meist wird der Auslass zwei bis dreimal eingerollt, damit der Beutel komplett dicht ist. Ausstreifbeutel können auch dann angewendet werden, wenn eine erhöhte Stuhlmenge vorliegt. Zum Beispiel bei Durchfall oder einer Infusionstherapie.
Auch Nutzer, die in der Regel geschlossene Beutel im Einsatz haben, sollten immer einen kleinen Vorrat von Ausstreifbeuteln haben. Dies macht eine schnellere Anpassung an Veränderungen der Stuhlkonsistenz, zum Beispiel auf Reisen, einfach möglich.
Wie bei allen Stomaversorgungen gibt es bei Ausstreifbeutel auch ein- und zweiteilige Systeme. Probieren lohnt sich, so dass wir Ihnen unseren Online-Produkt-Berater und unseren Musterservice empfehlen können.
Das Wichtigste zum Rezept in Kürze:
Der Regelbedarf richtet sich nach dem genutzten System: bei einteiligen Beuteln gelten 15 bis 30 Beutel im Monat als Richtwert. Bei zweiteiligen Versorgungen ist von 30 Beuteln monatlich auszugehen.
Ist es an der Zeit, den Ausstreifbeutel zu wechseln, nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Das wird benötigt:
Ausstreifbeutel
Ein Ileostoma entsteht bei einem chirurgischen Eingriff, bei dem ein Stück des Dünndarms durch die Bauchwand geleitet und an die Haut angenäht wird, um eine Öffnung zu... mehr erfahren »