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Was ist die Anale Irrigation?

Die anale Irrigation ist ein wirkungsvolles Mittel des Darmmanagements und wird zur Therapie einer Stuhlinkontinenz eingesetzt. Bei der analen Irrigation wird mit speziellen Hilfsmitteln der Darm entleert. Das ermöglicht es, bei einer Stuhlinkontinenz die Entleerung des Darmes selbstbestimmt und planbar umzusetzen.

Die Ursachen einer Stuhlinkontinenz sind vielgestaltig. Etwa 5 % der Deutschen sind von einer Stuhlinkontinenz betroffen. Gründe für eine Stuhlinkontinenz können sein:

  • Schädigungen oder Defekte des Schließmuskels
  • Folge von Operationen, zum Beispiel bei Hämorrhoiden oder einer Darmerkrankung
  • Schwangerschaft und Geburt
  • Unfälle
  • Neurogene Erkrankungen wie Morbus parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose und Rückenmarksverletzungen sowie Querschnittslähmung
  • andere Darmerkrankungen, wie Verstopfung oder entzündliche Prozesse

Die anale Irrigation ist bei nahezu allen Formen der Stuhlinkontinenz einsetzbar. Ausgeschlossen werden sollten diese Kontraindikationen:

  • eine entzündliche Darmerkrankung
  • eine Tumor oder Vernegung im Darm
  • nach einer Polypenentfernung

Der behandelnde Arzt ist in jedem Fall zu Rate zu ziehen.

Wirkung und Anwendung der unterschiedlichen Systeme

Es lassen sich zwei grundsätzlich unterschiedliche Systeme zur analen Irrigation unterscheiden: Das eine System nutzt Schwerkraft, um das Wasser sanft in den Darm zu drücken. Das andere System wird mit einer Pumpe betrieben. Welches System verwendet wird ist letztlich Geschmackssache.

Beide Systeme haben dennoch den selben Zweck: Durch die eingebrachte Wassermenge erhöht sich das Darmvolumen. Der daruch einsetztende Dehnungsreiz regt die Peristaltik des Darmes an. Die natürliche Transportbewegung sorgt dafür, dass sich der Darminhalt in Richtung After bewegt. Zudem hilft die Flüsssigkeit, den Inhalt zu erweichen.

Das Schwerkraftsystem

Die Technik ist einfach zu erlernen und selbst Kinder ab acht Jahren können ab etwa 8 Jahren nach einer Anlernphase selbst ohne fremde Hilfe irrigieren. Für eine Spülsequenz werden je nach Alter und Statur des Patienten etwa 100 ml bei Kleinkindern und bis 1000 ml bei Erwachsenen pro Spülvorgang verwendet. Zur Bestimmung der Menge an Wasser hat sich die Faustregel von etwa 10 ml/kg Körpergewicht bewährt. Um gute Ergebnisse zu erzielen, sollte die Spülsequenz aus 3 bis 5 Spülungen bestehen, wobei beim Erwachsenen mindestens 500 ml Wasser pro Spülung verwendet werden soll.  

Die Schwerkraftsysteme bestehen meistens aus einem Beutel und einem angeschlossenen Schlauch mit Schlauchklemme. Am Ende des Schlauches befindet sich ein Konus oder ein Ballondarmrohr. Zunächst wird der Beutel mit körperwarmen Wasser gefüllt und in etwa Kopfhöhe aufgehängt (sitzend).

Das System mit Pumpe

Bei der elektrischen Pumpe für die anale Irrigation wird der Spülschlauch an das Gerät angeschlossen. Am vorderen Ende wird dann der Konus oder ein Rektalkatheter mit Kegel aufgesetzt. Nun wird die Irrigationspumpe mit der für den gesamten Spülvorgang benötigten Wassermenge mit körperwarmen Wasser gefüllt und eventuell ein weiteres Gefäß mit Wasser bereitgestellt.  

Wie wird die anale Irrigation durchführt?

Der Patient sitzt auf der Toilette, bestreicht den Konus, den Rektalkatheter oder das Ballondarmrohr mit einem Gleitgel und führt ihn in den After ein. Der Konus und der Kegel des Rektalkatheters werden nun fest gegen den After gepresst, damit der Darmausgang abgedichtet wird und kein Wasser daneben äuft. Der Ballon vom Ballondarmrohr wird mit einer Spritze geblockt und dichtet so den After von innen her ab. Nun wird die Schlauchklemme des Schwerkraftsystems geöffnet oder die Irrigationspumpe genutzt, um die entsprechende Menge an Wasser zügig in den Enddarm zu leiten.

Vorteile:

  • Wiedererlangung eines selbstbestimmten Darmmanagements
  • planbare Entleerung des Darmes ermöglicht den Einsatz, wann es persönlich und zeitlich passt
  • eine stuhlgangfreie Zeit von 24 bis 48 Stunden
  • dadurch ist eine Teilnahme am öffentlichen Leben uneingeschränkt möglich und sorgt wieder für eine gute Lebensqualität

Nachteile

  • die Zeit, die aufgewendet werden muss liegt bei etwa 30 bis 60 Minuten täglich
  • eine relativ lange Anlernphase von sechs bis zwölf Wochen, bis sich der Darm an die Irrigation gewöhnt hat
  • unter Umständen persönliche Vorbehalte, die Irrigation durchzuführen

Systeme zur analen Irrigation sind verordnungsfähig!
Gesetzlich Versicherten stehen im Regelfall 15 Rektalkatheter im Monat und zwei Systeme zur Irrigation im Jahr zu.

Wenn sie Fragen zur Verordnung haben und sie eine Beratung wünschen, steht Ihnen unser Kundenservice mit seiner Expertise im Rezeptmanagement zur Verfügung. Ist das Rezept schon da? Dann können Sie es hier hochladen und die gewünschten Artikel bestellen.

Was ist die Anale Irrigation?

Die anale Irrigation ist ein wirkungsvolles Mittel des Darmmanagements und wird zur Therapie einer Stuhlinkontinenz eingesetzt. Bei der analen Irrigation... mehr erfahren »

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